"Visible Mending", auch genannt "Extreme Mending" oder einfach sichtbares Flicken

 Nach langer Pause will ich meinen Blog wieder aufleben lassen. Die Recycling- und Nachhaltigkeits-Themen lassen mich nicht los und sind ja auch aktueller denn je. Ich bin inzwischen umgezogen, ins Wasserschloss Reelkirchen. Hier veranstalten wir kulturelle Projekte, z.B. einmal im Monat einen "Visible Mending"-Abend: Die Umwelt schonen, Geld sparen, Style haben, das sind die Effekte des „Visible Mending“, für das es keine schöne Übersetzung gibt: „sichtbares Flicken“ hört sich nicht so gut an, trifft es aber, was unsere Arbeitsgruppe einmal monatlich macht. Wir bessern das Kleidungsstück so aus, dass man zwar sieht, dass es kaputt war, aber es doch eher aufgewertet erscheint durch die Flickarbeit. Aus einem Teil von der Stange wird so ein individuelles Designerteil, designt von uns selbst! Austausch und Spaß an der Sache sollen auch nicht zu kurz kommen. Mitzubringen ist nur ein zu bearbeitendes Kleidungsstück, alles Andere ist vorhanden und Ideen können wir auch gemeinsam entwickeln.

Die Idee basiert auf einer alten japanischen Methode, dem "Boro-Sticken", und überhaupt auf dem japanischen ästhetischen Konzept des Wabi-Sabi, das kurz zusammengefasst besagt, dass Schönheit erst durch die Zeit und ihre Spuren entsteht. 




Grüne Wollreste

Hier habe ich endlich wieder grüne Resteverwertung: Meine eigenen Wollreste und die von Freunden sind zu einer gemütlichen Decke geworden. Das hat viel Spaß gemacht, die vielen unterschiedlichsten Quadrate zu  häkeln.

Fahrradschlauch-Workshop

Alte Fahrradschläuche sind ein sehr geeignetes Recycling-Material. Man kann fast alles damit machen: Knoten, Knüpfen, Nähen, Kleben, Schneiden...Nach diesem wunderbaren Workshop mit Ruppe Koselleck wird die Nachfrage nach platten Schläuchen in den umliegenden Fahrrad-Geschäften wohl sprunghaft ansteigen. Ich jedenfalls werde versuchen, die Schaukel noch zu optimieren.





Kuscheltier-Recycling und Vortrag mit Oliver Schübbe

Upcycling-Pionier Oliver Schübbe stellte am Samstag in einem Vortrag seine Arbeit vor, seine Entwürfe und besonders die Zusammenarbeit mit der Herforder Recycling-Börse und den Recycling-Design-Preis. Im Anschluss gab es noch einen Workshop, in dem Kuscheltiere recycelt wurden: Witzige, teilweise bizarre Gestalten mit Stielaugen kamen durch einfaches Wenden zum Vorschein. Die Erfinder hatten damit in diesem Jahr den Recycling-Design-Preis gewonnen. Mehr darüber: Recycling-Design-Preis 2012
Hier noch einige Fotos:












Recycling-Design, Fotos und Links

Von der Ausstellung im Künstlerdorf Schöppingen, noch bis Oktober 2012:
Nest aus nicht mehr benötigten Kleiderbügeln von Christiane Limper.

Sofa "Pixelstar" von Oliver Schübbe.

Stofftiere aus alten Frottierwaren von Andreas Linzner.

Sessel "Pixelstar" von Oliver Schübbe, Stuhl und Hocker von Volker Frings, Havixbeck.

Geschirrserie "Reline" von Anna Bormann aus Einzelstücken alter Service zu neuen Komplettsets zusammengestellt und mit pinkem Aufdruck vereinheitlicht.

Tisch und Bänke aus gebrauchten Einwegpaletten von Volker Frings, Havixbeck.

Rock und Mantel aus alten Herrenwesten geschneidert von Christine Mayer (Mayer. Peace Collection).

Mantelkleid aus alten Paradekissen geschneidert von Christine Mayer (Mayer. Peace Collection). http://www.mayer-berlin.com

Mantel aus einem alten Bundeswehrzelt, das komplett verarbeitet wurde von Christine Mayer (Mayer. Peace Collection). http://www.mayer-berlin.com